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mit:forschen!

Die Plattform für Citizen-Science-Projekte aus Deutschland: Mitforschen, präsentieren, informieren!

ZOWIAC-Forschung an gebietsfremden Raubtierarten

©Geoffrey Kuchera
ZOWIAC dient der Erforschung von Einwanderungsprozessen invasiver, gebietsfremder Säugetierarten, deren Beziehungen mit und in heimischen Ökosystemen (u.a. Auswirkung auf einheimische Arten), dem Befall mit Parasiten oder anderen Krankheitserregern (Zoonosen) sowie deren weitere Ausbreitung.
Themen
Projektzeitraum ab
September 2020
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Kontakt

Prof. Dr. Sven Klimpel, Dr. Dorian D. Dörge, Norbert Peter, Anna V. Schantz

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Institution

Goethe- Universität Frankfurt am Main

Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung

Uniscientia Stiftung

Worum geht es in diesem Projekt?

In Europa gilt z.B. der Waschbär als invasiv (nicht-einheimisch mit negativer Auswirkung), doch auch weitere Arten wie der amerikanische Nerz breiten sich mehr und mehr aus. Diese Arten sind sehr anpassungsfähig und in der Lage viele natürliche Lebensräume zu besiedeln. Vor allem der Waschbär dringt zudem in städtische Gebiete vor, in denen er die vorhandenen Möglichkeiten nutzt und sehr hohe Populationsdichten erreichen kann. Invasive, gebietsfremde Arten können erhebliche Veränderungen in Ökosystemen hervorrufen, indem sie bspw. heimische Arten verdrängen oder als Nahrung nutzen und Parasiten und andere Krankheitserreger übertragen können. Sie zählen mitunter zu den wesentlichen Bedrohungen für die biologische Vielfalt. Ziel des Projektes ist die Erforschung der in Deutschland (in Europa) invasiven und gebietsfremden Arten sowie deren oben genannten Auswirkungen. Durch die Mithilfe interessierter Bürger*innen sollen aktuelle, bundesweite Verbreitungsdaten der Arten generiert werden.

Wie können Bürger*innen mitforschen?

Wenn Sie beispielsweise bei Ihrem sonntäglichen Spaziergang einen Waschbären sichten, können Sie diese Information über die ZOWIAC-App oder die Internetseite direkt an uns weiterleiten und damit zur Erforschung invasiver und gebietsfremder Arten beitragen. Hierbei können Sie zwischen verschiedenen Sichtungsarten auswählen, Fotos hinzufügen sowie Ort und Zeitpunkt vermerken. Um mitzuforschen wird nichts weiter benötigt als ein Smartphone oder ein anderer Internetzugang. Um sich im Voraus etwas über die Tiere zu informieren steht Ihnen die ZOWIAC-Webseite mit vielen Hintergrundinformationen und Fotos zur Verfügung ebenso kann darüber mit den Projektmitarbeiter*innen Kontakt aufgenommen werden, sollten sich Fragen oder Anregungen ergeben. Die von Ihnen bereitgestellten Daten sind für das Projekt unerlässlich, um ein Verständnis über die Verbreitung der Tiere zu generieren und mögliche Zukunftsszenarien besser abschätzen zu können.

Was passiert mit den Ergebnissen?

Einträge in der ZOWIAC-App oder über die Internetseite, werden automatisch an die Projektmitarbeiter*innen weitergeleitet. Nach einer Prüfung der Daten werden diese sichtbar auf der Webseite dargestellt. Anhand einer Karte wird das gemeldete Vorkommen der Tiere angezeigt. Hierbei kann zwischen den drei im Projekt hauptsächlich untersuchten Arten (Waschbär, Marderhund, Mink) unterschieden werden. Es kann nach bestimmten Landkreisen und nach bestimmten Zeiträumen unterschieden werden. Zu den von den Bürgerinnen und Bürgern gewonnen Daten sind auch bereits bekannte Daten aus der Literatur in der Datenbank integriert. Die Daten werden für weitere Forschungsansätze und Untersuchungen genutzt.

Wozu trägt die Forschung bei?

Durch das Generieren der Verbreitungsdaten soll ein besserer Überblick über die aktuelle Verbreitung invasiver Tierarten in Deutschland (Europa) geschaffen werden. Es ist zwar bekannt, dass diese Arten hier bereits vorkommen, jedoch nicht in welchem Ausmaß. So helfen die durch Citizen Science gewonnenen Daten einerseits, die momentane Datenlage zu aktualisieren und zu erweitern und andererseits können sie Grundlage für Zukunftsprognosen sein. So soll abgeschätzt werden können, wo es bspw. durch eine Populationssteigerung invasiver Arten zu einem Konflikt mit gefährdeten einheimischen Arten wie Amphibien, Reptilien oder Vögel kommen kann. Sollten diese durch ein vermehrtes Auftreten gefährdet sein, können so frühzeitig Maßnahmen für einen besseren Schutz getroffen werden. Auch helfen die Informationen mögliche Gesundheitsrisiken, die durch das Übertragen von Parasiten und anderen Krankheitserregern entstehen bestenfalls schon im Vorfeld eindämmen und vorauschauend handeln zu können.