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mit:forschen!

Die Plattform für Citizen-Science-Projekte aus Deutschland: Mitforschen, präsentieren, informieren!

SMARAGD

Smaragd Sensor. Copyright Robert Wegener FZ Jülich
Mit Sensoren die eigene Schadstoffbelastung messen, um die Auswirkungen von Schadstoffen auf die Gesundheit zu untersuchen
Projektzeitraum ab
Juli 2019
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Kontakt

Robert Wegener

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Institution

Forschungszentrum Jülich (FZJ)

Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI)

Helmholtz Zentrum München

OK Lab Köln

Worum geht es in diesem Projekt?

In Städten sind Luftschadstoffe unregelmäßig verteilt. An engen vielbefahrenen Straßen sind die Konzentrationen viel höher als in Nebenstraßen oder Parks. Deswegen ist die Belastung je nach Wohnort unterschiedlich und wird durch die Daten, die an den offiziellen Messstellen erfasst werden, nicht richtig wiedergegeben. Der Ansatz von SMARAGD ist, dass die Teilnehmenden die Schadstoffbelastung an Ihrem Wohnort selbst bestimmen und sie mit ihren Gesundheitsdaten verknüpfen, die sie über eine App zurückmelden. Mit Hilfe dieser hochaufgelösten Daten kann die Auswirkung von Luftschadstoffen auf akute Atemwegsinfektionen untersucht werden.

Wie können Bürger*innen mitforschen?

Die Teilnehmenden erfassen über ein Jahr lang kontinuierlich die Konzentration der wichtigsten Schadstoffe wie Stickstoffmonoxid, Stickstoffdioxid, Ozon, Kohlenmonoxid oder Feinstaub mit einem Schadstoffsensor an ihrem Wohnort. Mittels einer App geben sie regelmäßig eine Rückmeldung über Ihren Gesundheitszustand. Dabei werden Daten regelmäßig abgefragt, z.B. zu möglichen Erkrankungen, oder sporadisch zu Demografie. Teilnahmevoraussetzung ist, dass die Teilnehmenden über ein WiFi-Netzwerk verfügen, über das die Daten gesendet werden, einen Schadstoffsensor betreiben wollen und aktiv am Projekt teilnehmen. Die Citizens müssen über 18 Jahre alt sein und im Raum Köln leben, wo die Schadstoffe gemessen werden. Der Rekrutierungsprozess ist allerdings leider schon abgeschlossen.

Was passiert mit den Ergebnissen?

Die Gesundheits- und Schadstoffdaten gelangen auf unterschiedliche Datenbanken, wo Forschende entsprechend ihrer Rolle im Datenschutzkonzept anonymisierte Daten auswerten und miteinander kombinieren können. Die Konzentrationsverläufe der Luftschadstoffe der verschiedenen Sensoren werden auf einer Webseite visualisiert. Dort können sie miteinander oder mit den Ergebnissen von Schadstoffsimulationen verglichen werden. Auf diese Weise erhalten die Teilnehmenden einen guten Überblick über die räumliche und zeitliche Variabilität, aber auch über den jahreszeitlichen Verlauf von Schadstoffkonzentrationen. Die Webseite informiert über die Mechanismen, die der Verteilung zugrunde liegen und über neue wissenschaftliche Erkenntnisse zur Wirkung von Luftschadstoffen. Der wissenschaftliche Austausch zwischen den Teilnehmenden findet über die Website (https://fzj.de/smaragd) und in Workshops statt.

Wozu trägt die Forschung bei?

Luftschadstoffe können an vielen Orten genau gemessen werden. Eine große Unbekannte ist jedoch die Wirkung der Schadstoffe auf den Menschen. Welche Auswirkungen hat es, wenn Grenzwerte überschritten werden ? Häufig werden Schadstoffe nicht am Wohnort der Probanden gemessen. Die kombinierte Erfassung von Schadstoff- und Gesundheitsdaten in diesem Projekt soll dazu beitragen, diese Unsicherheiten zu reduzieren.