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Nisthilfe-Patenschaft im Wildbienen-Monitoring in Agrarlandschaften

Ein Mauerbienen-Männchen in einer Monitoring-Nisthilfe. (c) Lara Lindermann
Hilf dabei, das Wissen über Wildbienen in Deutschland zu verbessern und übernimm eine Nisthilfe-Patenschaft auf einer Untersuchungsfläche in deiner Nähe. Vorkenntnisse brauchst du für die Teilnahme im Forschungsprojekt Wildbienen-Monitoring in Agrarlandschaften nicht.
Themen
Projektzeitraum ab
Januar 2019
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Johanna Stahl

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Institution

Thünen-Institut

Wildbienen-Monitoring in Agrarlandschaften

MonViA - Bundesweites Monitoring der biologischen Vielfalt in Agrarlandschaften

Eine Nisthilfe in der Agrarlandschaft. (c) Leonie Lakemann
So läuft der zweijährige Nisthilfe-Patenschaft-Zyklus ab.
Ein Nisthilfe-Brettchen von oben. (c) Leonie Lakemann
Eine Gehörnte Mauerbienen (Weibchen) im Anflug auf Nisthilfe. (c) Lara Lindermann
Worum geht es in diesem Projekt?

Das Citizen Science Modul „Nisthilfe-Patenschaft“ gehört zum Forschungsprojekt Wildbienen-Monitoring in Agrarlandschaften am Thünen-Institut für Biodiversität. In dem Projekt entwickeln wir Methoden, um Hummeln und andere Wildbienen systematisch, bundesweit und bestandschonend zu erfassen. Anhand der vergleichbaren Daten, die bisher für Deutschland fehlen, wollen wir mehr über die Wildbienenvielfalt in landwirtschaftlich geprägten Regionen herausfinden. Wir arbeiten wir mit Ehrenamtlichen zusammen. Dabei geht es auch darum, ein Bewusstsein für die Themen Wildbienenvielfalt und Biodiversitätsverlust zu schaffen. Die Projektfinanzierung ist derzeit bis Ende 2024 gesichert, eine Verstetigung wird angestrebt. Mehr Infos unter wildbienen.thuenen.de. Mehr Infos unter wildbienen.thuenen.de.

Wie können Bürger*innen mitforschen?

Bei einer Nisthilfe-Patenschaft geht es darum, über mindestens zwei Jahre ein Nisthilfen-Set in der Agrarlandschaft zu betreuen. Die Nisthilfe-Patenschaften werden jeweils zu Beginn eines Jahres vergeben. Auf wildbienen.thuenen.de kannst du dich für die nächste Saison unverbindlich voranmelden und eine Untersuchungsfläche in deiner Nähe auswählen. Im ersten Jahr fotografierst du während der Wildbienen-Saison monatlich die Brettchen der Nisthilfe. Denn: Die für die Erfassung von Wildbienen standardisierten Monitoring-Nisthilfen ermöglichen einen Blick ins Innere, sodass wir anhand der Niströhren erkennen können, wer in den Nisthilfen eingezogen ist. Die Fotos schickst du auf einem Stick an das Thünen-Institut. Zukünftig soll dafür eine App genutzt werden. Im zweiten Jahr bringst du einen Ausflugaufsatz auf den Nisthilfen an und entnimmst im Spätsommer die Umwelt-DNA (organische Reste wie Nistmaterial und Nahrung). Im folgenden Jahr kann der Nisthilfe-Patenschaft-Zyklus erneut beginnen. Um mitzumachen brauchst du keine Vorkenntnisse. Alles, was du wissen musst oder möchtest, lernst du in unseren Kursen. Mehr Infos, Anmeldung und Kurse unter wildbienen.thuenen.de/mitmachen/nisthilfe-patenschaft

Was passiert mit den Ergebnissen?

Nisthilfe-Pat*innen erhalten im zweiten Jahr des Nisthilfe-Patenschaft eine individuelle Rückmeldung zur Besiedlung ihrer Nisthilfen per Mail. Ein Vergleich mit den bundesweit erhobenen Daten ist möglich. Mithilfe der konzipierten und getesteten Methoden wollen wir zukünftig ein systematisches Monitoring der Wildbienenvielfalt in Agrarlandschaften etablieren. Die Daten sind dabei räumlich und im zeitlichen Verlauf vergleichbar. Entwicklungen der Wildbienenbestände können so langfristig abgebildet werden. Um die Trends in der Bestandsentwicklung anzeigen zu können, entwickeln und berichten wir Indikatoren. Bleib auf dem Laufenden mit unserem Wildbienen-Newsletter (wildbienen.thuenen.de/newsletter) oder folg uns auf Instagram (@wildbienen.thuenen).

Wozu trägt die Forschung bei?

Wildbienen sind wichtige Bestäuber von Wild- und Kulturpflanzen. Erdbeeren und Kirschen zum Beispiel liefern höhere Erträge, wenn sie durch Wildbienen statt ausschließlich durch Honigbienen bestäubt werden. Trotz ihrer Bedeutung gibt es in Deutschland noch keine repräsentative und wissenschaftlich belastbare Datengrundlage, um Aussagen zum Zustand und zur Entwicklung von Wildbienenbeständen in Agrarlandschaften treffen zu können. Wir können nur schützen, was wir kennen: Durch das Wildbienen-Monitoring in Agrarlandschaften schaffen wir eine Grundlage, auf der Aussagen zum Zustand von Wildbienenbeständen getroffen und mit Entwicklungen in der Agrarlandschaft (z. B. dem Agrarstrukturwandel) in Beziehung gesetzt werden können. Auf dieser Datengrundlage können wir perspektivisch Politiker*innen beraten, die so faktenbasierte biodiversitätsfördernde Maßnahmen einleiten können.