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Hummeln erfassen im Wildbienen-Monitoring in Agrarlandschaften

Eine Feld-Kuckucks-Hummel auf Teufelsabbiß (c) Anne Walter
Du willst einen Beitrag zur Forschung leisten und regelmäßig Hummeln erfassen? Dann geh in unseren Citizen-Science-Projekten auf Hummel-Suche: Du kannst per App oder regelmäßig auf einer festgelegten Strecke Hummeln erfassen und bestimmen. In unseren Kursen lernst du, wie das geht.
Themen
Projektzeitraum ab
Januar 2019
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Sophie Ogan

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Institution

Wildbienen-Monitoring in Agrarlandschaften

Thünen-Institut

MonViA - Bundesweites Monitoring der biologischen Vielfalt in Agrarlandschaften

Eine Hummeln wird in einem Bestimmungswürfel fotografiert und anschließend wieder freigelassen. (c) Thekla Heynoldt
Ehrenamtliche fangen die Hummeln mit einem Kescher. Achtung: Dafür braucht man eine Fanggenehmigung. (c) Leonie Lakemann
Worum geht es in diesem Projekt?

Wusstest du, dass Hummeln Wildbienen sind? Sie reagieren besonders empfindlich auf Veränderungen in ihrer Umwelt und eignen sich als Struktur- und Maßnahmenzeiger. Das Citizen Science Modul „Hummeln erfassen“ gehört zum Forschungsprojekt Wildbienen-Monitoring in Agrarlandschaften am Thünen-Institut für Biodiversität. In dem entwickeln wir Methoden, um Hummeln und andere Wildbienen systematisch, bundesweit und bestandschonend zu erfassen. Anhand der vergleichbaren Daten, die bisher für Deutschland fehlen, wollen wir mehr über die Wildbienenvielfalt in landwirtschaftlich geprägten Regionen herausfinden. Wir arbeiten wir mit Ehrenamtlichen zusammen. Dabei geht es auch darum, ein Bewusstsein für die Themen Wildbienenvielfalt und Biodiversitätsverlust zu schaffen. Die Projektfinanzierung ist derzeit bis Ende 2024 gesichert, eine Verstetigung wird angestrebt. Mehr Infos unter wildbienen.thuenen.de.

Wie können Bürger*innen mitforschen?

Du hast mehrere Möglichkeiten, Hummeln zu erfassen: Als Ehrenamtliche*r im Hummel-Monitoring erfasst du monatlich Hummeln auf einer bestimmten Strecke in deiner Nähe. Dabei fängst du Hummeln mit einem Kescher (Achtung: dafür brauchst du eine Fangenehmigung), fotografierst sie und lässt sie dann wieder frei. Die Erfassungen werden je nach Wetter von März bis Oktober jeweils innerhalb der letzten 15 Tage des Monats durchgeführt. Die Fotos und dein Bestimmungsergebnis lädtst du in der Cloud des Thünen-Instituts hoch. In unseren Kursen lernst du, die Hummeln der Agrarlandschaft zu bestimmen. Der Einführunsgkurs ist für Hummel-Einsteiger*innen für eine Teilnahme am Monitoring verpflichtend. Um eine Fanggenehmigung für dich kümmern wir uns, Kinder können in Begleitung von Erwachsenen teilnehmen. Wir geben gerne Tipps, wo du einen Kescher kaufen kannst und stellen dir außerdem bei Bedarf Bestimmungswürfel zur Verfügung. Alternativ kannst du auf Hummel-Suche gehen wann und wo du willst mit der App ObsIdentify. Die App verrät dir, welche Hummel du fotografiert hast. Die Daten dieser Gelegenheitsbeobachtungen können wir für die Forschung nutzen. Mehr Infos, Anmeldung und Kurse unter wildbienen.thuenen.de/mitmachen/hummeln-erfassen. Alternativ kannst du auf Hummel-Suche gehen, wann und wo du willst - mit der App ObsIdentify. Die App verrät dir, welche Hummel du fotografiert hast. Die Daten dieser Gelegenheitsbeobachtungen können wir für die Forschung nutzen. Mehr Infos, Anmeldung und Kurse unter wildbienen.thuenen.de/mitmachen/hummeln-erfassen.

Was passiert mit den Ergebnissen?

Ehrenamtliche im Hummel-Monitoring bekommen vom Team des Thünen-Instituts einen Link und ein Passwort zu einem Cloud-Ordner, in dem sie ihre Fotos und Bestimmungsergebnisse hochladen. Nach jeder Fotorunde geben wir eine Rückmeldung, ob die Hummeln richtig bestimmt wurden. Die Gelegenheitsbeobachtungen, die über die App ObsIdentify gemeldet werden, liefern wertvolle Zusatzinformationen über das Vorkommen und die Verbreitung von Hummeln in Deutschland und werden bei der Auswertung der systematischen Daten aus dem Hummel-Monitoring mit einbezogen. Mithilfe der konzipierten und getesteten Methoden wollen wir zukünftig ein systematisches Monitoring der Wildbienenvielfalt in Agrarlandschaften etablieren. Die Daten sind dabei räumlich und im zeitlichen Verlauf vergleichbar. Entwicklungen der Wildbienenbestände können so langfristig abgebildet werden. Bleib auf dem Laufenden mit unserem Wildbienen-Newsletter (wildbienen.thuenen.de/newsletter) oder folg uns auf Instagram (@wildbienen.thuenen).

Wozu trägt die Forschung bei?

Wildbienen sind wichtige Bestäuber von Wild- und Kulturpflanzen. Erdbeeren und Kirschen zum Beispiel liefern höhere Erträge, wenn sie durch Wildbienen statt ausschließlich durch Honigbienen bestäubt werden. Trotz ihrer Bedeutung gibt es in Deutschland noch keine repräsentative und wissenschaftlich belastbare Datengrundlage, um Aussagen zum Zustand und zur Entwicklung von Wildbienenbeständen in Agrarlandschaften treffen zu können. Wir können nur schützen, was wir kennen: Durch das Wildbienen-Monitoring in Agrarlandschaften schaffen wir eine Grundlage, auf der Aussagen zum Zustand von Wildbienenbeständen getroffen und mit Entwicklungen in der Agrarlandschaft (z. B. dem Agrarstrukturwandel) in Beziehung gesetzt werden können. Auf dieser Datengrundlage können wir perspektivisch Politiker*innen beraten, die so faktenbasierte biodiversitätsfördernde Maßnahmen einleiten können.