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mit:forschen!

Die Plattform für Citizen-Science-Projekte aus Deutschland: Mitforschen, präsentieren, informieren!

Gemeinsam für den Schwarzen Apollo!

Der Schwarze Apollo (Parnassius mnemosyne) (Foto: Tilmann Frunkte)
Spazieren gehen und dabei einem seltenen Schmetterling helfen? Im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön erfassen Bürger*innen entlang von Wanderwegen die Raupenfutterpflanze Lerchensporn, um anschließend gemeinsam mit den Projektverantwortlichen auf die Suche nach dem Schwarzen Apollo zu gehen.
Themen
Projektzeitraum ab
April 2023
Projektende
Juli 2024
Kontakt

Tina Bauer

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Institution

UNESCO-Biosphärenreservat Rhön

Biodiversitätszentrum Rhön - Bayerisches Landesamt für Umwelt Bayern

Gefingerter Lerchensporn (Corydalis solida) (Foto: Tilmann Fruntke)
Bestimmungshilfe für die drei in der Rhön vorkommenden Lerchensporn-Arten
Schwarzer Apollo (Foto: Tilmann Fruntke)
Worum geht es in diesem Projekt?

Den stark gefährdeten Schwarzen Apollo findet man deutschlandweit nur noch in wenigen Mittelgebirgen, unter anderem in der Rhön. In Bayern beispielsweise gibt es den Falter außerhalb der Alpen nur noch dort, weswegen es eine große Verantwortung für den Schwarzen Apollo in der Rhön gibt. Der Schwarze Apollo ist auf besonnte Waldränder und Heckensäume mit Lerchensporn-Pflanzen angewiesen. In der Rhön kommen insgesamt drei verschiedene der im zeitigen Frühjahr blühenden Lerchensporn-Arten vor, welche eine enorme Bedeutung für den Schutz des Falters, da sich die Raupen des Schwarzen Apollos ausschließlich von Lerchensporn ernähren. Ziel des länderübergreifenden bürgerwissenschaftlichen Projekts ist es anhand der Lerchensporn-Vorkommen auf mögliche unbekannte Verbreitungsgebiete des seltenen Falters in der Rhön zu schließen.

Wie können Bürger*innen mitforschen?

Entlang definierter Wanderwege können interessierte Bürger*innen auf Spaziergängen erfassen, ob in einem bestimmten Potenzialgbiet Lerchensporn vorkommt. Dafür gibt es neben einer Lerchensporn-Bestimmungshilfe, eine Handreichung mit Informationen zur Kartierung, eine Kartengrundlage zum Transekt sowie einen Erfassungsbogen, in welchem wichtige Eigenschaften zum Lerchensporn-Fundort dokumentiert werden. In einer Schulung im Gelände zu Beginn der Saison wird die Lerchensporn-Erfassung mit den Unterlagen gemeinsam ausprobiert, bevor die Kartierung im eigenen Transekt startet. Im zweiten Schritt werden später im Jahr potenziell geeignete Bereiche auf Falter abgesucht. Die Freiwilligen haben dann die Möglichkeit, zusammen mit den Projektverantwortlichen auf die Suche nach dem seltenen Falter zu gehen. Unter artmeldungen@reg-ufr.bayern.de kann man sich für das Projekt anmelden und bekommt dann alle weiteren Informationen zugesandt. Rechtzeitig zu Beginn der Kartierungssaison 2024 wird dann an alle Interessierten der Termin für die Schulung im Gelände bekannt gegeben, bei welcher dann auch alle Unterlagen verteilt werden. Weitere Informationen gibt es unter https://www.biosphaerenreservat-rhoen.de/apollo-projekt.

Was passiert mit den Ergebnissen?

Die Teilnehmenden am Projekt können die analoge Karte mit den Lerchensporn-Fundorten sowie den ausgefüllten Erfassungsbogen einscannen und an das Projektteam schicken oder die Unterlagen per Post einreichen. Die Ergebnisse werden anschließend durch das Projetteam digitalisiert und ausgewertet. Über einen Email-Newsletter werden die Teilnehmenden über den aktuellen Stand des Forschungsprozesses informiert. Als Dankeschön für die Teilnahme am Projekt gibt es eine gemeinsame Tagfalter-Exkursion, bei welcher die Zwischenergebnisse des Projekts vorgestellt werden. Die Ergebnisse zum eigenen Transekt sowie die Endergebnisse des Projekts bekommen die Teilnehmenden im Nachgang des Projekts aufgearbeitet zur Verfügung gestellt. So haben die Teilnehmenden sowohl bei den gemeinsamen Treffen als auch per Email die Möglichkeit, Feedback zu ihren eigenen Daten zu bekommen und werden auch im Nachgang des Projekts über die auf ihren Daten basierenden Schutzmaßnahmen auf dem Laufenden gehalten.

Wozu trägt die Forschung bei?

Basierend auf den gewonnenen Daten der Lerchensporn- und Falterkartierung können die Biosphärenreservatsverwaltungen und das Biodiversitätszentrum Rhön dann in Zusammenarbeit mit dem Naturpark und Biosphärenreservat Rhön e.V., den Gebietsbetreuer*innen und den Unteren Naturschutzbehörden Maßnahmen zum Schutz des Schwarzen Apollos entwickeln und umsetzen.